Fast alle ambitionierten Xbox Zocker stellen sich im Laufe ihrer Gamingkarriere die Frage, ob der von Microsoft standardmäßig im Lieferumfang enthaltene Xbox One Controller noch ihren Bedürfnissen genügt. Microsoft antwortete stellvertretend für die anspruchsvollere Gamingcommunity bereits im Jahr 2015 mit dem Release des Xbox One Wireless Elite Controller*.
Der Proficontroller erschien mit knapp 200 Euro den meisten Spielern jedoch zu teuer. Die letzte Rabattierung auf „nur“ noch 119,99 Euro auf Amazon wirft jedoch ein ganz neues Licht auf das Preis-Leistungs-Verhältnis des Xbox One Elite Controllers. Ziel des heutigen Testes ist es, die Alltagstauglichkeit des edlen Spielgerätes genauer unter die Lupe zu nehmen und klar zu stellen, ob und für wen sich der Wechsel vom Standardcontroller vor dem Hintergrund des aktuellen Spitzenpreises lohnt.
Inhaltsverzeichnis
Ausstattung
Wie der Name schon sagt, sind im Xbox One Elite Controller nur feinste Materialien verbaut. Bemerkbar machen sich diese neben einem sehr positiven optischen Eindruck, vor allem an der Haptik des Controllers. Das knapp 350 Gramm schwere Gamepad liegt fantastisch in der Hand und fühlt sich deutlich robuster an, als die Standardvariante oder Konkurrenzprodukte wie der SCUF Infinity1 oder der Razer Wildcat*. Allgemein wirkt die gesamte Ausstattung gut aufeinander angestimmt. Besonders Interessant für Zocker, die ihren Luxuscontroller mit zu Freunden nehmen wollen, ist das im Lieferumfang enthaltene Softcase. Dieses schützt den Controller beim Transport vor Beschädigungen und bietet zudem Platz für ein ebenfalls im Kaufpreis enthaltenes Ladekabel, die austauschbaren Analogsticks, das extra Steuerkreuz sowie die Backpaddles. Was es mit den einzelnen Komponenten im Detail auf sich hat, erfahrt Ihr im Folgenden.
Das Ladekabel und die Batterien
Das beiliegende Ladekabel ist auf den ersten Blick sehr gut verarbeitet. Anders als die Standardkabel ist das Ladekabel des Xbox One Elite Controller mit Stoff ummantelt, so dass es super vor Kabelbrüchen geschützt ist. Optimal für größere Zockerrunden ist auch die Länge von insgesamt 2,7 Metern. Allgemein ist empfehlenswert den Controller auch am Kabel zu spielen, um ein Maximum an Reaktionszeit herauszuholen. Deswegen empfehle ich auch nicht die beigelegten Batterien überhaupt zu nutzen. Wer dennoch lieber wireless spielt, kann dies natürlich mit dem Xbox One Elite Controller trotzdem problemlos machen.
Die Analogsticks
Hervorzuheben sind die austauschbaren Analog- bzw. Thumbsticks. Neben den klassischen Xbox One Analogsticks liegen dem Elite Controller vier weitere Analogsticksvarianten bei. Ihr habt richtig gehört! Man hat die Auswahl zwischen konkrav und kovex geformten Sticks. Wobei die gängige konvexe Variante auch noch in zwei verschiedenen Längen enthalten ist. Alle Varianten sind hochwertig gummiert und schweißresistent. So bleibt der Grip auch bei längeren Sessions gewährleistet und der Spielen kann spürbar besser zielen sowie präzisere Richtungswechsel durchführen. Besonders interessant sind diese hochpräzisen Analogsticks für Ego-Shooter wie Call of Duty: Black Ops 3 oder Battle Royal Spielen wie Fortnite oder PUBG. Der Langzeittest hat aber auch gezeigt, dass in FIFA 19 die besser verarbeiteten Analogsticks nur teilweise den Unterschied machen können, da hier die Zielgenauigkeit nicht ganz so exakt wie bei Shootern sein muss.
Das Steuerkreuz
Das klassische Steuerkreuz wurde von Microsoft beim Elite Controller durch ein 360 Grad D-Pad ersetzt. Dies ermöglicht dem Spiel genauere Richtungsanweisungen zu geben. Wer jedoch lieber das klassische Steuerkreuz mit vier beziehungsweise acht Richtungsmöglichkeiten bevorzugt, kommt auch auf seine Kosten. Das Standardsteuerkreuz liegt in edler Metallvariante dem Controller bei und kann magnetisch angebracht werden. Bedenken, dass sich das Steuerkreuz während einer intensiven Gamingsession ablösen könnte, bedarf es nicht. Egal ob man nun das futuristische 360 Grad D-Pad oder den Klassiker verwendet, beide Bauteile sitzen bombenfest auf dem Controller. Folglich lassen sich diese auch bei hitzigen „Beat em’ up“ Duellen nicht lösen.
Die Trigger
Die Schultertasten, auch Trigger genannt, können beim Elite Controller feiner eingestellt werden. Bei Shootern kann dies der entscheidende Vorteil sein. Der „Trigger“ löst nicht mehr dann aus, wenn er ganz gedrückt ist, sondern schon ab der Hälfte. Diese Einstellung kann man ganz leicht durch das Verschieben eines Hebels auf der Rückseite des Controllers vorgenommen werden. Somit kann man den Befehl früher und schneller hintereinander eingeben. Diese Möglichkeit gibt es bei dem Standardcontroller ebenfalls nicht.
Die Backpaddles
Das Herzstück des Xbox One Elite Controllers sind definitiv die sogenannten Backpaddles. Kleine Hebel die man je nach belieben auf der Rückseite des Controllers montieren und individuell Tasten zuweisen kann. Grundsätzlich stehen Euch dabei insgesamt vier solcher Backpaddles zur Verfügung, die ganz einfach per Magnet angebracht oder abgemacht werden können. Je nach dem was für ein Spiel gerade gespielt wird und welche Tastenbelegung dafür sinnvoll erscheint, können diese kinderleicht am Controller geändert werden. Wer trotzdem Probleme beim Neubelegen der Backpaddles hat, nutzt dafür einfach ein Youtubetutorial oder klickt sich durch das Xbox One Hilfemenü. Wem das noch nicht reicht, lies einfach die beigelegte Kurzbeschreibung. Aber keine Angst, sobald man einmal den Dreh raus hat, können die Tastenverknüfungen der Backpaddles binnen Sekunden geändert werden, sofern dies überhaupt notwendig ist. Denn meistens wird der Controller ja ohnehin nur für ein bestimmtes Spiel verwendet.
Der Langzeittest
Nach gut über 6 Monaten mit dem Xbox One Elite Controller bin ich mit meiner Anschaffung immer noch vollends zufrieden, obwohl dieser damals noch knapp 150 Euro gekostet hatte. Der Controller fühlt sich immer noch an wie neu und die vielfältigen Möglichkeiten des Controllers haben mein Spiel auf das nächste Level gepusht. Die gestiegene K/D Ratio in Call of Duty* und die Anzahl der epischen Siege in Fortnite* haben das für mich auf jeden Fall gezeigt. Neben meinen zwei Lieblingsgames habe ich den Elite Controller auch noch bei FIFA 19* ausprobiert. Hier muss ich sagen, dass mich die Zusatzfunktionen des Elite Controllers, wie beispielsweise die Backpaddles, eher gestört haben. Zwar konnte ich diese leicht demontieren, doch irgendwie kann man dann auch einfach gleich einen normalen Controller verwenden. Die Tasten und Hebel funktionieren auch nach 6 Monaten zocken immer noch einwandfrei und das Kabel ist unverändert gut in Schuss. Qualitativ überzeugte mich der Controller in jedem Fall, vor allem weil ich zuvor fast einen Controller pro Jahr verschlissen hatte, meistens waren die Analogsticks zu abgenutzt. Auch wenn es dafür mittlerweile Aufsätze gibt, geht nichts über die echten Microsoft Analogsticks. Diese sind beim Elite Controller nicht nur leicht austauschbar, sondern auch um Welten stabiler verarbeitet. Spührbar besseres Aiming in Shooterspielen ist dabei gesichert.
Testergebnis
Häufig gestellte Fragen
Gibt es den Xbox One Elite Controller auch in weiß?
Ja, auch wenn sich die Farbauswahl beim Elite Controller aktuell auf schwarz und weiß beschränkt, hat man zumindest die Möglichkeit den Controller passend zur Spielekonsole zu kaufen. Der Xbox One Elite Controller (weiß) unterscheidet sich dabei in seiner Funktionsweise nicht von der schwarzen Variante. Zu bemerken ist jedoch, dass tendenziell ein weißes Modell eher dazu neigt schmutzig zu wirken, was jedoch mit regelmäßiger Pflege leicht zu verhindern ist. Ein echter Hingucker ist der weiße Elite Controller allemal!
Funktioniert der Xbox One Elite Controller auch an der PS4?
Playstationspieler die das hochwertige Spielgerät der Konkurrenz an der Playstaion 4 nutzen wollen, müssen leider enttäuscht werden. Ohne „Hilfsmittel“ funktioniert der Xbox One Controller nicht auf Sonys Hauskonsole. Wer trotzdem in den Genuss kommen möchte den Elite Controller an der PS4 zu nutzen, kann dies jedoch mit einem Adapter machen. Der ChronusMAX Adapter* ist für knapp 70€ im Handel erhältlich. Wer das vor hat sollte jedoch überlegen lieber gleich auf den Razar Raiju* zurück zu greifen. Ähnliche Verarbeitung, günstigerer Gesamtpreis und kein potentieller Inputlag sind hier die Schlagworte.
Was passiert wenn der Controller kaputt geht?
Schäden die nicht auf den Spieler zurückzuführen sind werden innerhalb von 2 Jahren im Rahmen der Garantie kostenlos behoben. Wer beim Spielen den Controller aber gerne öfters gegen die Wand wirft kann sich vermutlich den stolzen Kaufpreis gleich sparen, da in solchen Fälle die Herstellergarantie natürlich nicht greift.
Für wen ist der Xbox One Controller geeignet?
Für anspruchsvollere Gamer, die auch mal längere Zeit spielen. Auch Leute die schlechte Erfahrungen mit der Standardversion gemacht haben, können mit dem Elite Controller definitiv ein qualitatives Upgrade erwartet. Tendenziell würde ich sagen, dass hauptsächlich Spieler von Spielen die schnelle Reaktionszeiten und mehrere Tasten benötigen, den größeren Vorteil vom Elite Controller erwarten können. Letztendlich spielt man aber eigentlich, unabhängig vom Spiel, meisten nur mit einem Controller. Da kann es sich also durchaus lohnen anstatt zwei mal die normalen Xbox One Controller lieber gleich den hochwertigeren Elite Controller zu kaufen. Wie besagt ein amerikanisches Sprichwort so schön: If you buy cheap, you buy double!
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