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Für ansprechende Produktbilder in den kommenden Testberichten sollte ein Fototisch angeschafft werden.

Die Budget-Grenze lag bei ca. 200 € – wobei weniger natürlich nicht verkehrt ist. Klar das man dafür kein High End Equipment erwarten kann.  Die Wahl fiel letztlich auf das Fotostudio-Set von Life of Photo*. Gekostet hat es 169,00 €.

Lieferung und Verpackung

Die Lieferung ging schnell von statten. Als der DHL-Mann das Paket übergab, war die Verwirrung erstmal groß. Und zwar genau so groß wie das Paket. Klar, hätte man in der Produktbeschreibung nachlesen können, wurde aber nicht getan. War auch kein Problem, man sollte dies allerdings berücksichtigen, falls man das Paket zuhause nicht annehmen kann, und es bei der Postfiliale abholen muss. Das gesamte Paket wiegt ca. 13 Kilo.

Erster Eindruck

Paket natürlich gleich aufgemacht, und sofort die Erste Positive Überraschung: Das gesamt Fotoset inkl. Aufnahmetisch ist in einer großen, recht stabil wirkenden Nylon (reine Spekulation, da ich kein Textil-Profi bin)-Tasche verstaut. Ein unangenehmer Plastikgeruch ist nicht wahrzunehmen. Also raus aus dem Karton und die Tasche geöffnet – besser gesagt versucht zu öffnen. Denn, der Reißverschluss ist nicht umlaufend – auch nicht auf 3 Seiten – so kennt man es von z.B Koffern – nein, der Reißverschluss geht nur um 2 Seiten. Wer sich das ausgedacht hat, sollte vielleicht nochmal darüber nachdenken. Uns erschließt sich diese Konstruktionsweise leider nicht. Dafür gibt es einen Punkt Abzug.

Innerhalb der Tasche war der gesamte Fototisch inkl. dem kompletten Zubehör fein säuberlich und exakt verstaut. Transportschäden können auf diese Weise kaum auftreten. Die Glühbirnen (ja ja ich weiß, es sind LEDs in Glühbirnenform 😉 ) waren nochmal extra in dicken Kartons. Und gleich vorneweg, sie funktionieren auch alle, haben die Reise also gut überstanden.

Nach dem Auspacken der Tasche war dann auch klar, dass die Geschichte nicht in 5 Minuten aufgebaut sein wird. Zumindest beim ersten Mal. Es sind doch mehr Teile als gedacht. Das Gestell für den Tisch macht einen soliden Einruck, und auch das sonstige Zubehör wie die Lampenschirme, Diffusoren, Hintergründe, und Lampenstative, machen einen guten ersten Eindruck. Und auch nachdem alles ausgepackt auf dem Fußboden liegt, kann man keinen Unangenehmen Geruch feststellen. Nicht ganz unwichtig. Es fällt allerdings einiges an Verpackungsmüll an. Da jedes der Lampenstative seine eigene kleine Tasche hat, hätte die zusätzliche Plastikverpackung eigentlich weggelassen werden können.

Lieferumfang

Insgesamt ein sinnvoll zusammengestelltes Fotoset, welches mindestens den Semi-Professionellen Einsatzzweck erfüllen sollte. Zum Lieferumfang gehört:

  • Aufnahmetisch
  • Halbdurchsichtige Kunststoffunterlage
  • 4 Verschiedene Hintergründe (Weiß, Schwarz, Blau, Grau)
  • 4 Klammern
  • 2 Lampenstative
  • 1 Lampen/Galgenstativ
  • 4 Softbox inkl. Leuchtmittel (18 Watt Led), Diffusor, Fassung und Kabel
  • 1 Gewichtssack (ohne Gewichte)

Des Weiteren sind alle Stative in einer eigenen Tasche verstaut. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn nur mal eine Lampe plus Stativ mitgenommen wird, und der Fototisch samt daheim bleiben soll.

Aufbau

Nun war es aber an der Zeit das “Teil” in Aktion zu sehen, und der Aufbau begann. Sollte eigentlich kein Problem sein – Betonung auf sollte. Wer noch nie mit einem Fototisch und dem entsprechenden Zubehör zu tun hatte, sollte besser nach der Aufbauanleitung vorgehen. Ging leider nicht, da gar keine Anleitung dabei war. Toll. Gut, nicht so schlimm, kann ja sein dass diese in unserem Set einfach vergessen wurde. Also schnell auf die Amazon Seite und Anleitung besorgen. Denkste! Es gibt grundsätzlich keine Bedienungsanleitung zu dem Set. Und obwohl ich mich durchaus als handwerklich geschickt bezeichnen würde, war die ganze Sache nicht wirklich selbsterklärend, zumindest stellenweise. Wer schon einmal mit derartigen Lampen zu tun hatte wird jetzt vermutlich schmunzeln, ich hatte allerdings überhaupt keine Ahnung. Naja, hilft alles nix, daher auf gut Glück mit dem Aufbau begonnen.

Fototisch

Also wenigstens mit dem einfachsten beginnen. Das Gestell für den Tisch muss einfach auseinandergeklappt werden. Kein Schrauben, Hämmern oder Bohren. Nun muss man noch den gewünschten Hintergrund “einklemmen” und fertig. Der Aufnahmetisch steht sicher, und ohne zu wackeln. Alles wirkt sehr hochwertig, und besser als es der günstige Preis vermuten lässt.

Die Klemmen zur Befestigung der farbigen Unterlagen

Danach kommt die Kunstoffunterlage auf den Tisch. Diese wird einfach in die 4 dafür vorgesehenen Halterungen geklemmt. Dies funktioniert auch fast ohne Probleme. Das einzige was ein wenig stört ist, dass die Unterlage nicht 100% passt, und so ein paar wellen an den Enden entstehen. Dies scheint die späteren Fotos allerdings nicht wirklich negativ beeinflusst zu haben.

Der jeweils benötigte Hintergrund lässt sich auf die gleiche Weise befestigen.

Praktisch: Mit ein wenig druck kann man alle Unterlagen auf den Fototisch “montieren”. So ist immer alles an seinem Platz, und man läuft nicht Gefahr etwas zu verknicken oder sonstwie zu beschädigen. Außerdem können sich die Hintergründe, so die Hoffnung,  auf diese Weise besser an die Form des Aluminiumgestells anpassen.

Lampenstative

Die beiden Standard Lampenstative sind recht schnell und selbsterklärend aufgestellt. Ein wenig anders verhält es sich mit dem Galgenstativ. Wer allerdings noch nie ein Galgenstativ sein Eigen nennen konnte, muss genau wie ich erst einmal ein wenig herumprobieren. Ob der Aufbau überhaupt korrekt ist, kann ohne Anleitung von einem Laien nicht beurteilt werden.

Lampenschirm/Reflektor

Endlich ist die Glühbirne drin.

Nun kommen wir zum Hauptproblempunkt während des Aufbaus. Ich kam mir ein wenig dumm vor als ich da so saß und versuchte irgendwie die Glühbirne in den Reflektor zu schrauben. Letztlich musste eine gewisse Gewalt ausgeübt werden um den Reflektor ähnlich einem Regenschirm aufzuspannen, um dann die Glühbirne hineinschrauben zu können. Dies gelang allerdings nur durch Zuhilfenahme einer zweiten Person. Wie auch beim Galgenstativ stellt sich die Frage ob meine Vorgehensweise überhaupt korrekt war. Ohne Anleitung bleibt das allerdings Spekulation.

Die Softbox-Abdeckung wird dann noch mittels Klettverschluss um die Front des Schirmes gespannt.

Verbindung Lampenschirm mit Stativ

Hier sind man das Funktionsprinzip der Softboxbefestigung

Die Befestigung erfolgt mittels einer Klemmschraube. Dies hat einwandfrei funktioniert. Einzig beim Galgenstativ bin ich etwas skeptisch. Da es aber bis heute steht, scheint mein Aufbau so falsch nicht zu sein.

Etwas verwirrend ist die Befestigung der 4. Lampe, welche unter den Fototisch kommt, um das Produkt auch von unten auszuleuchten, und wenn gewünscht, die Schattenbildung verhindert. Diese Lampe wird gar nicht wirklich befestigt, sondern einfach unter den Aufnahmetisch geschoben/geklemmt. Die Konstruktion ist zwar stabiler als vermutet, könnte aber dennoch eleganter gelöst werden.

Verarbeitungsqualität

Jetzt, da alles steht, kann auch eine erste Aussage zur Verarbeitungsqualität getroffen werden. Der Aufnahmetisch selbst macht einen wirklich soliden Eindruck. Ich wüsste nicht wie man diesen beschädigen könnte. Hervorzuheben ist, dass die Gewinde nicht aus Plastik sondern aus Messing gefräst sind.

Die Gewinde sind hochwertig gearbeitet

Auch die verschiedenfarbigen Unterlagen machen einen soliden Eindruck. Wobei hier erst die Zeit zeigen wird wie kratzempfindlich etc. diese sind.

Die Lampenstative sind mit Sicherheit nicht das Maß der Dinge. Komplett ausgefahren und mit Lampe bestückt, sind diese doch eher wackelig. Wer diese nur zuhause benötigt, wird sich daran nicht weiter stören – vorausgesetzt man stößt nicht dagegen. Für die Outdoor Belichtung sind diese jedoch vermutlich zu instabil. Man muss allerdings immer den Preis berücksichtigen. Und für diesen sind die Lampenstative vollkommen in Ordnung. Am wackeligsten steht das Galgenstativ. Dafür wird ein Nylonsack mitgeliefert, welcher zur Stabilisierung mit Sand/Steinen gefüllt, und an den Ausleger als Gegengewicht gehangen wird.

Auch die Softboxen selbst machen einen soliden Eindruck. Ob diese Allerdings ein ständiges auf-und abbauen vertragen bleibt abzuwarten.

Positiv ist, dass jede Lampe einen eigenen Schalter hat. Dadurch muss man nicht immer das Kabel ausstecken.

Betrieb

In Betrieb genommen zeigt das Fototisch-Set was es kann. Die Objekte werden gleichmäßig und hell ausgeleuchtet. Hier leisten die 18 Watt Led Birnen ganze Arbeit. Die Lampen werden, durch die LED Technik, auch nach längerer Benutzung nicht heiß.

Im Übergang zwischen dem Boden und der Rückwand kommt es, bedingt durch die Wölbung, zu einer nicht ganz gleichmäßigen Ausleuchtung. Dies kann allerdings am Setup bzw. der Positionierung der Lampen zusammenhängen. Hier fehlt es uns wahrscheinlich an Übung und Erfahrung, da andere Aufnahmetische nach genau dem Prinzip funktionieren. Ganz unabhängig vom Preis.

Platzbedarf

Nicht ganz unwichtig, vor allem wenn in der Wohnung fotografiert wird, ist der Platzbedarf. Und man muss sagen dieser ist nicht gering. Im Einsatz beläuft sich die benötigte Fläche auf ca 3,5 m². Lässt man den Fototisch inkl. Lampen nach dem Gebrauch aufgebaut stehen, verringert sich der Platzbedarf geringfügig, da man die Lampen etwas an den Tisch heranschieben kann. Wer wenig Platz hat, wird also kaum um das Auf und abbauen herumkommen.

Mobiler Einsatz

Da beinahe jedes Teil eine eigene Tasche besitzt, und erwiesener Maßen alles in die große Tasche passt, spricht alles für den mobilen Einsatz. Man muss lediglich bedenken dass das Auf- bzw. Abbauen und verstauen ein wenig Zeit braucht.

Fazit

Ist der Aufbau erstmal geschafft, erfüllt das Fototisch-Set von Life of Photo alle Anforderungen. Für knapp 160 € kann man damit definitiv nichts falsch machen. Jetzt steht schönen Produktfotos nichts mehr im Weg. Am Ende des Artikels haben wir noch ein paar Testaufnahmen zusammengestellt. Diese wurden NICHT nachträglich bearbeitet.

Technische Daten

Leuchtmittel 18 W LED mit E23 Sockel
Lampenstativ max Höhe 200 cm
min Höhe 20 cm

Update 22.01.2019

Leider ist das von uns getestete Set nicht mehr erhältlich. Dieses Set* kommt dem von uns getesteten allerdings recht nah. Sowohl optisch als auch vom Preis. Sollten wir mal wieder einen Fototisch brauchen, so werden wir dieses Set mal näher unter die Lupe nehmen.

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5
Empfehlenswert

Testergebnis

Fazit
Wer nicht 1000e € für Profi-Equipment übrig hat, kann mit dem Set von Life of Photo eigentlich nichts falsch machen. Meine Produktfotos haben ein ganz neues Level erreicht. Leider hinterlässt die fehlende Anleitung, aufgrund des für einen Neuling doch nicht ganz so selbstverständlichen Aufbau, einen faden Beigeschmack. Hier wird seitens des Herstellers am falschen Ende gespart. Wenn allerdings erstmal alles aufgebaut ist, steht dem Semi-Professionellen Arbeiten nichts mehr im Weg.
Pro
Macht einen sehr hochwertigen Eindruck
Sinnvoll durchdachtes System
Sehr gutes Preis Leistungsverhältnis
Kontra
Keine Aufbauanleitung
Nur bedingt für den mobilen Einsatz geeignet